Winnetou und der Prinz aus Deutschland - Auf den Spuren einer Legende
Buch und Regie: Peter Adler
Kamera: Klaus Achter (Reise), Bernhard Sehne (Szenisch)
Ton: Christoph Wallner (Reise), Jens Krähnke (Szenisch)
Schnitt: Robert Zapletal
Grafic Novel: Chris Princic
Produktionsleitung: Veronika Hraby
Redaktion NDR: Thorge Thomsen
Produzent: Michael Cencig (Metafilm, Wien)
52 Minuten, 2017 (ARTE)
Sie dokumentierten die Welt der Indianer Nordamerikas, bevor sie für immer verloren ging: Der Entdecker Prinz Maximilian zu Wied und der Maler Karl Bodmer reisten von 1832 bis 34 in das „Innere Nordamerika“. Ihre Berichte und Bilder prägen das Indianerbild der Europäer bis heute. Ihrem damals abenteuerlichen Reiseweg durch die heutigen US Bundesstaaten North Dakota und Montana entlang des oberen Missouri folgt dieser Film. Wie die Forscher vor fast zwei Jahrhunderten erleben wir grandiose Landschaften und unberührte Wildnis, suchen und finden Spuren einer vergangenen Welt und erzählen von einzigartigen Abenteuern und spannenden Begegnungen.
Winnetou, der „edle Häuptling der Indianer“, wurde vom deutschen Schriftsteller Karl May erschaffen. Die bis heute populäre Romanfigur (weltweite Auflage über 200 Millionen), ihre Lebenswelt und ihre Abenteuer entsprangen Mays Phantasie, - die Vorlagen dafür aber holte sich der Autor aus Reiseberichten, vor allem aus dem des deutschen Prinzen. Der historische Mandan-Häuptling (und Freund Prinz Maximilians) Mato Tope gilt als ein Vorbild für die Figur Winnetous.
Unsere Entdeckungsreise von heute folgt den Spuren einstmaligen indianischen Lebens und begegnet Native Americans, die ihre Wurzeln, ihre Kultur wiederentdecken. Wir reisen zu den Originalschauplätzen der historischen Expedition und folgen dabei den Beschreibungen Wieds sowie den Bildern Bodmers. Wir begegnen heutigen Vertretern der Stämme, deren Leben der Prinz und sein Maler dokumentiert haben. Dabei wird nachvollziehbar, wie schwer und zugleich bedeutsam es für die Nachkommen Winnetous ist, ihre Traditionen zu bewahren, - und wie wertvoll für sie dabei die Reise-Aufzeichnungen Wieds und Bodmers sind.
Den unterschiedlichen Erzählperspektiven und Zeitebenen entsprechen ganz eigene Stilmittel:
Stimmungsvoll führt die Kamera durch das Heute, durch grandiose Landschaften, feiert opulente Feste, begegnet faszinierenden Abenteurern, Künstlern und Sammlern. Immer wieder rekonstruieren und vergleichen wir die Bilder Karl Bodmers mit den Orten von heute.
Die Grafic Novels illustrieren die Reisenden als handelnde Personen in den Augenblicken, von denen Bodmers Bilder berichten.
Der Schriftsteller Karl May wird im Reenactment porträtiert, ergänzt durch kurze Ausschnitte aus dem Spielfilm „Winnetou 1“.