Basislager Mount Everest

Nach dieser Fahrt wird dabei der Rest an Luft auf unseren Körpern herausgeholt. Die Zelte sind eine Katastrophe. Heringe - Fehlanzeige, Schnüre lassen sich Gott sei Dank von anderen Expeditionen in der Umgebung noch aufklauben. Die windigen Zelte müssen mit Felsbrocken befestigt werden, damit sie nicht davonfliegen.

Die ersten Nächte bei fast allen die gleichen Symptome: Kopfweh, Schlaflosigkeit. Der erste Tag wird meistens liegend verbracht. Einige Späher berichten unglaubliches vom Franzosen-Lager: Dort könne man sogar im Schlaf-Zelt stehen, es gäbe ganze Wände voll mit Schinken, Salamis, Riegeln mit Käse. Oh la Belle France!

Nach dem ersten Pickel- und Steigeisen-Ausflug erkranke ich. Die folgenden „Dünnschiss-Tage“ schwächen mich fürchterlich. Fünf von uns müssen zurück nach Shegar: Kreislaufprobleme, Höhen-Krankheit. Am vorletzten Tag wagen dann noch 5 von uns den Ansturm auf die 6.000er. Die Ersten kehren gegen 20 Uhr erfolgreich zurück: 6200 Meter erklommen.

Die Tage sind trübe, kaum Sonne, dafür Schnee und der grausige Wind, der durch jede Ritze in die Zelte pfeift. Nachts ist es extrem kalt, der Gang zum S*** eine Qual. Es war eigentlich nur im Messe-Zelt auszuhalten. Dort war wenigstens geheizt und meist war jemand zum Unterhalten da. Die Themen waren oft die Gleichen: Wiener Schnitzel, Leberkäse, Krankheit.
Eine durchreisende Jak-Herde wird geradezu als Sensation empfunden und löst unter den Fotografen helle Aufregung aus.

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